Ich hatte gerade meinen neuen Artikel für Rubikon fertig geschrieben "Corona-Frei. Wenn ein narzisstisches Spektakel unsere Seele frisst." (erscheint am 11.11.2020) da bekam ich mit, dass die Kultusministerin aus BW hier in einem Nachbarort Station macht. Die Querdenker RV veranstalteten kurzerhand eine abendliche Demo und ich war als Rednerin dabei.
Es geht mir vor allem um den Erhalt unserer wertvollen Ressourcen, unseres Seelenheils, damit wir vor allem als "große Leute" für unsere Kinder und auch andere gute Vorbilder bleiben.

Sie können sich die Live-Aufzeichnung anschauen, ab 1:46:12 beginnt meine Rede.

Oder Sie lesen hier den vollständigen Text:

"Mein Name ist Céline von Knobelsdorff, ich arbeite als Journalistin, Autorin und Psychologische Beraterin. Ich bin alleinerziehende Mutter von einem 4-jährigen Sohn. Der war bei meinen ersten Reden im Frühjahr auch immer dabei, liegt aber jetzt schon im Bett.

Auch wenn bei Sohn noch nicht von der Maske betroffen ist, schiebe ich, wie ihr hier alle, einen großen Frust, der vor allem meiner Seele die Luft zum Atmen nimmt. Anfangs merkte ich diesen neuen Ballast noch gar nicht so, aber nun nach inzwischen einem halben Jahr, nach vielen Monaten Schleuderkurs durch die Maßnahmenschikanen kristallisiert sich heraus, welche Ressourcen das Querdenken und der Einsatz für ein freies eigenverantwortliches Handeln kosten.

Mein Schwerpunkt liegt daher seit geraumer Zeit darauf, Menschen auf ihre Ressourcen, auf ihre Potenziale aufmerksam zu machen, damit der Widerstand nicht zu einem energetischen Burn-Out führt.

Wir haben sehr viel gehört über das Leid der Kinder in den Schulen und ich möchte heute auf dieses Geschehen einen erweiterten Blick werfen.

Lassen Sie es mich mit meinen Worten beschreiben:

Wir sind heute hier, weil der Besuch einer politischen Person uns dazu inspiriert hat. Diese Person ist für Kultur, Bildung zuständig.
Kultur und Bildung – zwei Dinge in unserer Gesellschaft, die nicht erst seit Corona einen bedenklichen Status erreicht haben.

Gerade unter den herrschenden Maßnahmen möchte ich noch über eine andere Definition von Kultur und Bildung reden: von unserer gesamten Lebenskultur und vor allem unserer Herzensbildung.

Kultur und Bildung werden von Menschen gemacht, weshalb wir besonders darauf achten müssen – „WELCHE Menschen gestalten die Kultur- und Bildungslandschaft hier in diesem Land?“
Welche Lebenskultur und Herzensbildung vertreten sie und machen damit sichtbar, welche Werte wirklich Gültigkeit besitzen?

 

Meine Beobachtungen haben mich sehr sehr traurig gemacht. Ich sehe ein Land, welches Kultur und Bildung mit seinen anhaltenden Maßnahmen bis hin zur Unkenntlichkeit verätzen:
- Es herrschen keine freudvollen, inspirierenden Lernbedingungen,
- Es sind Horrorzustände in den Klassenzimmern und in den gesamten Einrichtungen.

Welches Gemüt, voll von Bedrückung, Unsicherheit und sogar körperlicher Not besitzt noch einen offenen Geist?
Und wissen wir nicht längst, dass wir nur erfolgreich lernen, wenn wir begeistert lernen?
Wie soll hier auch nur ansatzweise Begeisterung aufkommen?
Welche LERNKULTUR wird hier inszeniert, und warum sollten wir annehmen, dass gerade eine digitalisierte Lernwelt uns echte Begeisterung, die unser Herz berührt, wieder zurückbringt?

Können Sie sich daran erinnern, dass Sie als Kind anfingen zu singen oder zu summen, wenn Sie innerlich unruhig oder verängstigt waren? Meine Mutter hat mir das mit auf meinen Weg gegeben und bis heute erinnere ich mich daran, wenn es mir unheimlich wird…
Diese Umstände sind nicht nur unheimlich, sie sind furchteinflößend – doch das Einfachste, das Natürlichste, das Gesündeste und schnell Wirksame können wir nicht mehr auf selbstbestimmte Weise tun: nämlich singen. Den Frust einfach wegsingen, spontan, offen, unkompliziert in einer Gruppe von Gleichgesinnten.

 

Ich habe mich mit der Not vieler Kinderchöre beschäftigt. Viele sind kurz vor dem Ende.

Und jetzt kommt erst die Zeit des Singens: Martinsumzug, Adventslieder, Weihnachtszeit…

Das wird keine Stille Zeit im Sinne von andächtig sein. Diese Stille erinnert an einen Friedhof, sie ist kalt, erzwungen und grausam für unser wertvolles Kulturgut. Es sind Traditionen, die hier torpediert werden, gewachsene Säulen unserer Lebenskultur – meine Herzensbildung sagt mir, dass wir es genau anders herum machen sollten:

Wir sollten uns der Angst vor Ansteckung, der Angst vor dem Unberechenbaren, der Angst vor sämtlichen Nöten mit gemeinsamem Gesang positiv entgegen stellen.

Es ist kein besonderes Geheimnis und keine Zauberei, herauszufinden, was die Wissenschaft ebenfalls belegen kann: SINGEN ist stärkend für unsere Seele, unseren Geist und unseren Körper. Es dringt viel frische Luft in uns, der Brustkorb wird wieder weit und unsere Stimme wird zu einem Werkzeug der Freude. Dies sind alles Aspekte, die unserer Gesundheit, der Stärkung unserer Abwehr äußerst dienlich sind.
Und sie sind Teil unseres kulturellen Lebens, welches gerade jetzt in den kommenden Monaten nach noch mehr Wärme, Zusammenhalt und seelischer Geborgenheit ruft.

 

Ich habe viele Fehler gemacht. Doch einen werde ich gerade jetzt nicht mehr machen:

Zu Menschen aufblicken, die Vorbilder sein sollten, wenn mein Herz mir sagt, dass sie keine echten Vorbilder sind, wenn sie etwas anderes leben, als das, was sie sagen, wenn ihre Taten nicht zu den Werten passen, für die sie sich formal einzusetzen haben, wenn sie keinen Mut zeigen, gegen den Strom zu schwimmen im Einsatz für die Werte, die man ihnen anvertraut hat.


Ich mache nicht mehr den Fehler mich vor diesen Vorbildern wegzuducken, nur weil sie im Rampenlicht stehen.


Ich möchte Vorbild für meinen Sohn sein.
Ich möchte Vorbild für eine Lebenskultur und eine Herz- und Hirnbildung sein, damit sich mein Sohn daran orientieren kann.
Ich möchte Vorbild für andere Menschen, Eltern, Mütter, Väter, Freunde, Omas, Opas …. sein, die nach Verbündeten suchen, weil GEMEINSCHAFT die Basis von Lebenskultur ist.

Wenn die Leitfiguren zu entleerten Vorbildern werden, dann lassen Sie uns gemeinsam zu vielen leuchtenden Vorbildern für alle die Menschen werden, die sich uns anvertrauen.
Menschen, die wir lieben, Menschen, die vielleicht auch anders sind und denen wir dennoch ein wertvoller Begleiter sein können.

„Lasst uns froh und munter sein!“

So sollte es in ein paar Wochen neben Plätzchenduft und Bastelarbeiten tönen. Wenn wir zulassen, dass unsere eigene Lebenskultur und all die Dinge, die uns ans Herz gewachsen sind, die die Gemeinschaft nähren, durch zu viel Groll und Verzweiflung aufgefressen werden, dann hören auch wir auf, gute Vorbilder zu sein.

Wir kennen die Welt nicht, in der unsere Kinder leben werden, wenn sie in unserem Alter sind. Aber ich möchte, dass mein Sohn immer weiß, wo seine kulturellen Wurzeln sind, wo er die Heimat seiner Herzensbildung findet:
IN SICH SELBST.
Ich möchte, dass er, gleich wie dunkel mögliche Konflikte sein werden, immer einen Zugang zur lichten Seite hat, dass er weiß, wie er das Gleichgewicht in sich hält.

Die Kinder jetzt lernen von uns Großen, dass wir nicht mit allem einverstanden sind, was wir befolgen müssen / sollen, sie lernen, dass wir für unsere Selbstbestimmung mutig auf die Straße gehen, sie erleben uns als Querulanten mit Aktionen ungewissen Ausgangs – das alles reißt den Boden der Geborgenheit und des Vertrauens in diese Welt unter ihren Füßen auf.

Wir können uns nicht vollends in ihre Seelen einfühlen, um zu wissen, wie tief sich diese Erlebnisse in sie eingraben. Daher bitte ich Sie alle:

Ihre Kinder müssen Sie mindestens zu gleichen Teilen als Menschen erleben, die für Ruhe, Geborgenheit, Seelennahrung, einen Ausgleich für diese Strapazen sorgen – gewissenhaft, achtsam, ganz besonders bewusst.

 

Ich bin alleinerziehend, selbstständig – eine wichtige Einnahmequelle ist seit dem Frühjahr weggebrochen, ich muss aus meiner Wohnung im Frühjahr nächsten Jahres raus, ich habe weder leibliche Verwandte in der Nähe noch kann ich auf den Vater meines Kindes zukommen, da er selbst um seine Existenz kämpft….

Ich habe ein Bündel Herausforderungen und meine Scholle wackelt gewaltig, mein Inneres weint und kämpft mit all den Widrigkeiten, und darum, darin nicht zu versinken.

Ich kann Ihnen nur sagen, es ist möglich, immer noch eine Wahl zu treffen, und damit unsere ursprüngliche Macht nicht vollends in den Händen derer zu sehen, von denen wir annahmen, sie seinen Vorbilder, Hüter von Werten, die es zu verteidigen gilt, sie seien Bewahrer unserer sensiblen Kinderseelen, sie verhinderten, dass ein wichtiges kulturelles Erbe zum Erliegen kommt und das Bildung zu etwas entfremdet wird, was die Bezeichnung Bildung nicht mehr verdient.

 

Bitte, liebe Menschen, liebe Eltern, Großeltern, Freunde, findet Eure Wege Lebenskultur und Herzensbildung gerade jetzt vorrangig zu gestalten, gerne auch zu zelebrieren. Stärkt Euch, Eure Gesundheit, Euer Seelenheil, Eure menschliche Existenz, indem ihr selbst zu Vorbildern all dessen werdet, was uns durch die Maßnahmen genommen werden soll.

 

Es finden doch bald Martinsumzüge statt – zumindest ist bei uns noch einer angedacht. Der Kindergarten möchte es unbedingt tun, doch werden dabei die Eltern ausgeschlossen…
Die kleinen Zwerge wandern also im Dunklen nur mit einer Handvoll Betreuerinnen --!?

Als wir dieses Szenario in einer kleinen Runde Mütter besprachen, wurde es mit einem Mal still. Still vor Bedrückung und Schwere. Ich selbst hatte immer Tränen der Rührung in den Augen, wenn wir dem großen Zug gemeinschaftlich beiwohnten, Lieder sangen, die Laternen schwangen und so dem Dunklen in einer Vielzahl leuchtender frohgemuter Menschen entgegentraten.


Was für ein wichtiger Moment gerade in diesem Jahr."


Wir Mütter fanden, dass wir in jedem Fall einen eigenen, kleineren Zug zusammenstellen würden, damit wir mit unseren Kindern HAND in HAND durch den Abend gehen. Wir möchten fröhlich sein, wir möchten zusammen sein und wir haben uns gefunden. Wir werden unseren kleinen Zug starten.

Jeder von uns, von Ihnen hier hat mindestens eine Idee, was er zum positiven Fortbestand unserer Lebenskultur und unser aller Herzensbildung beitragen kann. Vielleicht ist es ab jetzt ein gemeinsames Lied am Abend oder auf dem Weg zur Schule zur Ermutigung und Ermunterung! Vielleicht ist es eine Kerze im Fenster mit Blick auf andere Fenster in denen eine Kerze steht und uns wissen lässt, wir pflegen das, was uns nährt, wir sind mutig und zeigen uns, heute und an jedem weiteren Tag, der uns seine Kraft dazu schenkt.

Ich sage nun bewusst nicht: Bleiben Sie gesund, sondern ich sage:

Bitte bleiben Sie mit sich im Gleichgewicht, wahren Sie die wichtigsten Güter des Menschseins: ihren freien Geist, ihre feine Seele, ihre lebendigen Gefühle und ihren fantastischen Körper!

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.