Wichtige Säulen unserer Gesundheit: bedingungslose Selbstannahme und bewusste Selbstfürsorge
Durch eine Krise angestachelt, stellen wir uns Fragen, die sonst im Alltagsgewusel, in der Hektik eingefahrener Termindiktaturen und in den Komfortzonen, wenn auch schlechter Gewohnheiten unter den Teppich gekehrt werden. Auf den Autobahnen des Lebens gilt es schnell anzukommen, dafür lassen wir uns gerne überirdisch gesteuert durch die Lande navigieren. Und dann stehen wir im Stau – einem Fullstopp, den kein System gemeldet hat. Dann erst nehmen wir uns die Zeit, über Alternativen nachzudenken, um unsere Reise fortzusetzen.
Genauso so gehen wir mit dem Thema unserer Gesundheit um. Solange unser Körper alles mitmacht, benutzen wir ihn. Vielleicht sehen wir es noch ein, ihn mit qualitativ hochwertigem Treibstoff, also wertvollen Nahrungsmitteln zu versorgen, dafür stellenweise mehr Geld auszugeben und parallel den einen oder anderen Frustfras bewusst sein zu lassen. Vielleicht spüren wir auch den Unterschied, wenn wir regelmäßig für gezielte Körperbewegungen sorgen, wenn wir Muskelpartien zum Arbeiten bringen, die allmählich in einen schmerzhaften Dornröschen-Verspannungsschlaf verfallen. Vielleicht haben wir auch schon die Muse wertschätzen gelernt, die uns mit innerer Ruhe versorgt, wenn wir es geschafft haben, einen Freiraum zum Abschalten in unser Treiben zu integrieren. All dies unterliegt unseren Lebensprioritäten und unserem Verständnis, wie Leben funktioniert.
Ist Gesundheit etwas, was funktioniert, einfach so?
Alle diejenigen von uns, die ohne Einschränkungen zur Welt kamen, dürfen mit besonderer Dankbarkeit das Gut der Gesundheit entgegennehmen. Für alle diejenigen, die das Leid der Einschränkungen ab dem ersten Tag ihres Lebens mit auf ihren Weg bekommen haben, wird Gesundheit selbst zu einem Weg, von dem wir mindestens genauso viel lernen sollten.
Ausnahmezeiten, die unser Leben bis an die Wurzeln durchrütteln, öffnen unsere Wahrnehmung für diese Einsicht: Wenn Mutter Natur uns mit Gesundheit beschenkt hat, dann sollte es uns wert genug sein, sie nicht zu missachten, sondern sie zu pflegen und zu erhalten. Dies kann nur im begrenzten Rahmen eine andere Person oder eine Institution für uns übernehmen. Nur wir haben den Langzeitblick und die Tiefenschärfe auf unser höchst komplexes, fantastisch arbeitendes Betriebssystem.
Was mit einer Selbstverständlichkeit beginnt, mündet bei vielen in einen Gebrauchsmarathon, der selbst deutliche Zeichen von Verschleiß und Fehlverhalten ignoriert, solange die Hauptfunktionen weiter takten. Erst wenn diese dann zu weiteren Zeugen unseres, bewussten oder unbewussten, Missbrauchs an den wertvollen Ressourcen werden, öffnen sich bei einigen die Türen dazu, sich selbst überhaupt erst einmal richtig kennen zu lernen. Dann wird Gesundheit auch für diese Menschen zum Weg. Mit einer solchen Erfahrung im Gepäck besteht die glückhafte Chance, dem Leben, der einst geschenkten Gesundheit neu zu begegnen. Gesundheit wertzuschätzen ist ab jetzt keine Selbstverständlichkeit mehr, nichts, was durch den Sog der äußerlichen Anforderungen bislang Stufe für Stufe in den Keller unserer Beachtung rutschte und dabei gleichbleibend verlässlich funktionieren musste.
Was bedeutet mir meine Gesundheit?
Ob nun eine persönliche Krise, oder eine Krise, die von außen ohne Ankündigung auf unser Leben einwirkt, das bietet gleichwertige Chancen für ein konstruktives Innehalten und sich fragen:
Was bedeutet mir meine Gesundheit, wie kann ich sie wiedergewinnen, stabilisieren und schützen?
Gerade, wenn sich unser äußeres Vorankommen verlangsamt, dürfen wir getrost die Zeit nutzen, um Wege in unser Inneres zu finden und auf die Landstraßen durch unseren Körper, durch unser damit verbundenes Gefühlsleben zu wechseln. Auch unsere Gedankenwelt werden wir aus dieser Perspektive neu entdecken können und von Grund auf mit allerlei Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten aufräumen. So manches werden wir weiter mitnehmen wollen und bei manch anderem froh sein, dass wir nun Anlass haben, es auszusortieren.
Im besten Fall werden wir, auch bei vielleicht langwierigen Genesungsverläufen oder bleibenden Einschränkungen, den Körper nicht mehr nur als nahezu maschinelles Vehikel betrachten, dass bei Fehlfunktionen repariert werden kann. Wir werden im Zuge unserer Innenschau vor allem im Erkennen der Zusammenhänge hilfreiche und heilsame Erkenntnisse sammeln dürfen. Vieles von dem wird uns bekannt vorkommen, wie eine Erinnerung, die wir hervorkramen mit einem Seufzer ob unseres hartnäckigen Vergessens. Beispiele aus unserem Lebensalltag decken auf, dass unsere Gedankenmühlen zu allen körperlichen Prozessen unbedingt mit dazugezählt werden müssen. Uns kommen sicher einige Erlebnisse in den Sinn, in denen wir vor lauter Denken Kopfschmerzen bekommen haben oder vor lauter Nervosität unkonzentriert wurden. Wir werden auch feststellen, dass bei unveränderten Belastungssituationen immer mehr unangenehme Begleiterscheinungen von uns kompensiert und mitgetragen werden mussten. Vieles, von dem, was wir zwar für vernünftig hielten, drückte uns dennoch aufs Gemüt, schlug uns sogar auf den Magen und raubte uns den Schlaf. Unsere deutsche Sprache vermag es sehr anschaulich darzustellen, welche Auswirkungen Zwänge auf uns haben!
Ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen
Zwänge sind ein Erleben von Ohnmacht, keine Wahl zu haben, oder Entscheidungen mit äußerst gravierenden, bedrohlichen Konsequenzen zu fällen.
Ohne ein Innehalten, können wir keineswegs die echte Tragweite unseres Verhaltens in einer Situation beurteilen. Und die ersten Schritte für ein Innehalten bestehen aus der bedingungslosen Selbstannahme und der bewussten Selbstfürsorge. Was bedeutet das? Ob krank oder gesund, ob bedrückt oder befreit, ob angeschlagen oder bereits ausgebrannt, ob geheilt und gestärkt – jeder ist mit seinem Umgang Botschafter für seine Gesundheit und damit auch Abbild der Gesundheit innerhalb seines Umfelds.
Mögen wir alle in eine Krise gekommen sein oder drinnen stecken – unser sich wandelnder Umgang als dafür maßgeblich Verantwortliche ist das, was den Unterschied zu dem Weg davor macht, und zu einem neuen Meilenstein für die weitere Lebensreise werden kann.
Vielleicht können wir erkennen, dass unsere eingeschränkte Sicht auf unser Funktionieren müssen, nicht nur in Bezug auf unseren Körper Auswirkungen hatte. Sie hat uns sukzessiv von einer natürlichen Herangehensweise, was unser Gesund sein, das Heil und in Balance sein anbelangt, isoliert. Da wir in Krisen jeglicher Art vor allem mit Isolation, dem Verlust von Gewohntem, dem Getrenntsein von Vertrautem konfrontiert werden, brauchen wir besonders dann ein breit aufgestelltes Wissen, welches der Komplexität unserer physischen und psychischen Stabilität entsprechen kann. Dies finden wir in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Menschen, in interdisziplinären med. Arbeitsweisen und der Einbindung bzw. Adaption sämtlicher wissenschaftlicher aktueller Erkenntnisse.
Der Schlüssel liegt in unseren Händen
„Ich glaube immer noch an die Heilkraft, die in meinem Körper steckt.“ hörte ich meine Mutter bei unserem letzten Telefonat sagen. Sie ist Jahrgang 1935. Und sie kann aufgrund ihrer vielen Lebenserfahrungen wahrlich behaupten, dem Tod mehr als einmal von der Schippe gesprungen zu sein – und daran waren nicht immer Ärzte beteiligt. Ein Wissen, welches wie unser Körperbewusstsein ebenfalls Schritt für Schritt in Vergessenheit zu drohen geriet, hat in den letzten Jahrzehnten einen immensen Zulauf erhalten: altes Heilwissen in Verbindung mit einem sehr fundierten Wissen über die naturgegebenen Heilmittel, alternative Heilweisen, Heilkundliche- und Heilpflanzliche Methoden. Der Frust vieler Menschen besteht zunehmend darin, sich mit ihren Anliegen nicht mehr gut aufgehoben zu fühlen. Die sehen sich einem Räderwerk medizinischer Fachbereiche gegenüber: schnelle, isolierte Betrachtungen, hastig getroffene Diagnosen, Medikamente, ohne persönliche Aufklärung, dafür oft mit einer großen Liste an Nebenwirkungen. Und die Heilungserfolge bleiben häufig aus. Diese Menschen folgen der Stimme ihrer inneren Heilkraft, welche sie zurück zu jenen Therapeuten bringt, bei denen die Betrachtung der Zusammenhänge, gerade von Körper, Geist, Emotionen und Seele ein Schlüssel zum Heilungsweg darstellt. Diese Tendenz gefällt nicht allen unseres derzeitigen Gesundheitssystems. Denen nämlich nicht, die mit dem Nichtwissen der Menschen kalkulieren, weswegen sie den Zugang zu naturgegebenen Ressourcen, die zwar über viele Jahrhunderte hinweg zum Fortbestand der Menschheit beitragen haben, zunehmend schlecht redet bis hin zu offen boykottiert. Jegliches Wissen, welches leicht zugänglich ist, was jedem Einzelnen hilft, sich selbst besser zu verstehen, wurde und wird erschwert. Dem Menschen wird damit zusätzlich abgesprochen, sich überhaupt so begreifen zu können, dass er sich über seine zentrale Bedeutung für gesundheitliche Stabilität und sämtliche Heilungsprozesse vollends bewusst ist. Das Thema der Isolation hat seit vielen Jahrzehnten bereits Fahrt aufgenommen und zeigt nun deutlich, wie vorangeschritten der Status Quo ist, und welche Konsequenzen eine solch irritierte Lebenskultur hat, wenn man es noch Kultur nennen kann…
Gesund: Bio-Logische Konzepte
Ich unterhalte mich gerne mit Menschen, die andere Fachausrichtungen haben, und die zugleich einen offenen Geist haben, ebenso wie ich, über ihren eigenen Tellerrand hinaus zu blicken. So kam ich mit der Heilpraktikerin, Sabine Leistner-Mayer aus Lindau ist Gespräch. Ich möchte hier einige ihrer wertvollen Gedanken teilen:
Die Wissenschaft in der Medizin ist in bestimmten Bereichen sehr viel weiter fortgeschritten, als es zum Teil in der Behandlung von Menschen umgesetzt wird. In der allgemeinen Medizin beruht die Behandlung der Menschen auf genau vorgegebenen Leitlinien, die dann entsprechend diesen Leitlinien eine Behandlung der Symptome vorsieht, mit entsprechenden Arzneimitteln, die in der Regel die Symptome behandeln, die vor allem bei chronischen Prozessen meiner praktischen Erfahrung nach nicht ursächlich behandelt werden. An die Einnahme der pharmazeutischen Arzneimittel sind oft auch Nebenwirkungen gebunden, die dann erst über die Jahre der Einnahme zu den Folgeerkrankungen führen können.
Ich bin davon überzeugt, dass Ärzte und Therapeuten, die nach den bio-logischen Konzepten der Natur arbeiten, nach den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen in ihrer Ganzheitlichkeit (also wieder Körper – Geist – Seele), bei chronischen Erkrankungen und komplexen Prozessen sehr gute Ergebnisse erzielen können. Dazu ist es notwendig alle diese Bereiche in die Behandlung mit einzubeziehen und auch nach den Ursachen zu forschen.
Was wir jederzeit tun können
Im Verlauf unseres Austauschs kam mir die Frage, wie wir aus ihrer Sicht unser ganzheitliches Körperempfinden wieder stärken und verfeinern könnten. Was sie mir dazu schrieb, möchte ich als Anregung weitergeben:
In Bewegung zu kommen, in der Natur zu sein, den Körper zu erleben, Menschen begegnen und in Resonanz gehen. Für jeden Menschen werden es andere Dinge sein, um den Kontakt zu sich selbst zu stärken und seinen inneren, unzerstörbaren Kern zu finden und zu stärken und in einen guten Kontakt mit ihm zu kommen.
Ob das Yoga, Qigong, Waldspaziergänge, Tanzen und auch Tanz als Therapieform, Meditation, Begleitungen in Seelenreisen sind. Es stellt immer einen Kontakt von unserem äußeren Erleben zu den daran angeknüpften Erinnerungen dar und verbindet uns mit unserer inneren Kraft. Wir können sehr viel selbst erreichen und vertiefen, doch werden manche Menschen in bestimmten Situationen dazu Hilfe benötigen, um aus bestimmten Lebenssituationen wieder in die Kraft und in ihren Körper zu kommen.
Unsere Reichweite ist grenzenlos
Gesundheit ist etwas, was an unserer Seite ist, wenn wir ihm – unter Umständen immer wieder neu - die Hand dazu reichen, und wenn wir dies mit liebevoller Entschlossenheit, manches Mal wohl auch mit kraftvollem Willen, vor allem aber mit Dankbarkeit tun.
Abschließend hierzu erneut ein paar wunderbar formulierte Gedanken von Sabine Leistner-Mayer:
Jeder Mensch ist der größte Sendemast in seinem Universum. Wir müssen in die Selbstverantwortung gehen, um unsere Gesundheit zu verbessern. Dann können wir alles erreichen, was wir uns vorstellen können. Die EIGEN-Verantwortung ist die Voraussetzung, dass Therapie und Heilung möglich werden. Wir können diese Verantwortung nicht im „Außen“ abgeben, allerdings können wir uns Hilfe im Außen suchen. Nicht jede Therapie passt für jeden. Jeder Mensch, seine Geschichte sind einzigartig und daher auf diese Weise zu betrachten.